Müdigkeit nach dem Essen?

Ein typisches Symptom ist die Müdigkeit nach dem Essen, die dann mit Koffein oder zuckerreichem Nachtisch “ausgeglichen” wird. Aber woher kommt diese Müdigkeit eigentlich genau?

Ganz besonders stark ist diese Reaktion bei„schweren“ Mahlzeiten, die besonders fettig und fleischreich sind (z.B. Salamipizza). Hier erschwert der hohe Gehalt an (schlechten) Ölen und Fetten die Aufnahme der Kohlenhydrate in die Zellen und generell sind die Nährstoffe so stark denaturiert, dass der Körper sie kaum aufnehmen kann und die Energie daher kaum im Körper ankommt.

Aber auch bei „leichtem“ Essen wie zb Vollkornnudeln mit Tomatensauce haben viele ein Energieloch. Wie ist das zu erklären?

Die Verdauungsleukozytose

Hintergrund ist meistens die sogenannte Verdauungsleukozytose: Bei reiner Kochkost reagiert dein Körper mit einer Art Abwehrreaktion, weil zu wenig Enzyme im Essen sind, die für eine reibungslose Verdauung notwendig wären.

Die Anzahl der weißen Blutkörperchen im Blut steigt auf die 2-3 Fache Menge an, genauso wie sie es beim Eindringen von Krankheitserregern tun. Die weißen Blutkörperchen gelangen bei dieser Reaktion bis in den Darm, um dort die Enzyme zu bilden, die die Kochkost selbst nicht mitbringt. Sie sorgen für ausreichend Sauerstoff im Darmtrakt, die für eine reibungslose Verdauung notwendig sind.

Vor einer schlechten Darmflora mit all ihren Folgen schützt diese Reaktion allerdings nicht.

Sie schützt zwar den Körper und den Darm, aber ist sehr energieaufwendig und führt daher zu dem Energieloch.

Wie kannst du der Müdigkeit nach dem Essen vorbeugen?

Es stimmt zwar, dass der Körper auch körpereigene Enzyme hat, ein sehr großer Teil der Enzyme ist aber in den Pflanzen selbst und wird für die Verdauung benötigt. Problem: Ab 42°C Erhitzung werden diese Enzyme zerstört.

Sollst du also 100% Rohkost essen um die energiezehrende Verdauungsleukozytose zu verhindern?

Das ist zum Glück nicht notwendig J. Die Reaktion bleibt aus wenn du entweder reine Rohkostzu dir nimmst ODER die Mahlzeit mit einer ordentlichen Portion Rohkost beginnst.

Also, um beim Beispiel oben zu bleiben, machst du dir zu den Vollkornnudeln noch einen Salat, den du vor beziehungsweise während der Kochkost isst.

Wenn du die Mahlzeit mit ausreichend Rohkost beginnst, führst du direkt die Enzyme zu, die dein Darm braucht um gesund zu bleiben. Dein Stoffwechsel verläuft sparsamer und effizienter (Stoffwechselökonomie) und du stärkst indirekt deine Abwehrkraft.

Wichtig ist nur, dass die Rohkost nicht NACH der Kochkost kommt, denn dann kommt es trotzdem zur Verdauungsleukozytose. Hier handelt es sich nämlich um eine Art Nervenreaktion im Magen: Wenn zuerst die Kochkost kommt „spürt“ dein Magen, dass da nicht genug Enzyme kommen und löst die Alarmreaktion aus. Wenn dann die Rohkost hinterher kommt, ist der Alarm schon ausgelöst.

Welche Rohkost ist zur „Prävention“ der Verdauungsleukozytose geeignet?

Die Verdauungsleukozytose kannst du mit wasserreicher Rohkost, also Gemüse, Obst und Sprossen ausgleichen. Also zum Beispiel ein frischer Salat, Gemüsesticks oder ein frischgepresster Orangensaft.

Nüsse, Saaten und andere Fettquellen in Rohkostqualität haben vergleichsweise wenig Enzyme. Außerdem brauchen Fette am längsten für die Verdauung und es ist daher ungünstig die Mahlzeit direkt mit einer größeren Portion an Fetten zu beginnen. In kleinen Mengen (zum Beispiel im Dressing) helfen sie dir jedoch, die fettlöslichen Vitamine aus der wasserreichen Rohkost aufzunehmen.

Ebenfalls sehr gut geeignet ist der Frischkornbrei! Das ist ein Rohkost-Müsli aus rohem Getreide und weitere Zutaten.

Fazit

Ich hoffe dieser Beitrag konnte dich motivieren etwas mehr Rohkost in deine Ernährung einzubauen und damit dein Energielevel zu steigern! In meinen Rezepten findest du viel Inspiration für Rohkostgerichte, leckere Dressings & Co.

Übrigens: Wenn deine Darmflora schlecht ist, kann es einige Tage dauern bis die oben beschriebene Reaktion und damit die Müdigkeit nach dem Essen ausbleibt. Eine Fastenkur, zb das Saftfasten, kann diesen Prozess beschleunigen.

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